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28.02.2024

"Energiearmut" greift um sich

Laut einer Befragung der Statistik Austria (Anm.: mit Datenstand 5.12.2023) können es sich 11,3 Prozent der niederösterreichischen Haushalte nicht mehr leisten, ihr Haus bzw. ihre Wohnung angemessen warm zu halten. „Das wären auf den Bezirk Mistelbach umgelegt mehr als 3.800 der 33.939 Haushalte“, macht SPÖ-Bezirksparteivorsitzende Nationalrätin Melanie Erasim eindrucksvoll klar: „In einem der reichsten Länder der Welt darf keine Mistelbacherin und kein Mistelbacher vor die Entscheidung gestellt werden, zwischen einer warmen Mahlzeit am Tag oder einem geheizten Dach über dem Kopf wählen zu müssen.“


Die befragten Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher aus der Statistik Austria-Umfrage können sich zu einem großen Anteil von 44 Prozent auch die Energie für Heizen, Warmwasser, Kochen, Kühlung, Licht oder für Haushaltsgeräte nur noch leisten, weil sie den Verbrauch verringert haben. Angewendet auf den Bezirk Mistelbach, würde das bedeuten, dass rund 14.900 der 33.939 Haushalte dementsprechend nur noch eben mal so, durch weniger geheizte Räume, weniger warme Duschen oder die Zubereitung von weniger warmen Mahlzeiten über die Runden kommen, kann die Bezirksvorsitzende von vielen Gesprächen in den vergangenen Tagen berichten: „Die Menschen können sich – auch aufgrund der gestiegenen Lebensmittelpreise, Wohnkosten, etc. – das Leben immer weniger leisten. Das müssen wir als Warnsignal sehen und gerade in der kalten Jahreszeit dafür sorgen, dass kein Kinderzimmer ungeheizt bleibt.“


„Gerade Energieversorger, die sich mehrheitlich in Landesbesitz befinden, haben hier einen besonderen Auftrag. Nicht die Vermehrung von Spitzenpositionen – dotiert mit einer 600.000 Euro-Gage - darf hier im Vordergrund des Handelns stehen, sondern die Absicherung der Mistelbacherinnen und Mistelbacher“, spielt Erasim auf den erst kürzlich neu geschaffenen dritten Vorstandsposten beim Landesversorger EVN an: „Die Energiekosten sind ein wesentlicher Preistreiber und die überhöhten Preise für Energie führen dazu, dass Energiekonzerne massive Übergewinne einfahren. Die Gewinne von Unternehmen, die Energie liefern und verkaufen, sprudeln. Alleine die EVN hat für das Wirtschaftsjahr 2022/23 eine Verdoppelung ihres Gewinnes auf über eine halbe Milliarde Euro vermeldet.“


Auch etliche Mistelbacher Gemeinden oder beispielsweise die Volkshilfe verzeichnet einen Anstieg bei den Anträgen für Heizkostenzuschuss bzw. Unterstützung. Der Heizkostenzuschuss kann übrigens noch bis März bei den Gemeindeämtern beantragt werden. Nationalrätin Erasim rät: „Zurückhaltung ist hier Fehl am Platz, wenn man jeden Cent umdrehen muss!“


Gemeinsam mit dem Landesparteivorsitzenden der SPÖ NÖ Kontroll-Landesrat Sven Hergovich verlangt Melanie Erasim abschließend: „Energiearmut muss endlich der Vergangenheit angehören. Schwarz-Blau auf Landesebene und Schwarz-Grün auf Bundesebene sind gefordert dafür zu sorgen, dass die Grundversorgung gesichert und für jeden leistbar ist. Die Gewinne müssen den Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern zugutekommen. Sie waren es auch, die unfreiwillig durch die extreme Preissteigerung, dazu beitragen mussten.“